Cherubim
Ein Cherub (pl. Cherubim) ist ein Geist - Wesen der jüdischen Mythologie, welches sich in der unmittelbaren Nähe Gottes aufhält. Es zeigt die Gegenwart Gottes an und reflektiert dessen Wissen und dessen Weisheit. Im Alten Testament wird der Cherub an die hundert Mal erwähnt. Heute meinen wir mit Cherubim insbesondere Engel und deren Welt im Himmel, in der Nähe Gottes.
Herkunft des Begriffes Cherubim
Das hebräische Wort Cherub bedeutet soviel wie „Fülle der Weisheit" oder „Übertragung der Erkenntnis" und bezieht sich auf ein Wesen, das sich für den Menschen einsetzt und ihn bewacht. Das Wort selbst leitet sich vom akkadischen Wort Karibu ab, was soviel wie „Bitter" oder „Fürbitter" bedeutet.
Was versteht man unter Cherubim?
In der Bibel wird der Cherub zumeist als riesiges Hybridwesen mit zwei Paar Adlerschwingen, Menschengesicht und einem Körper halb Löwe und halb Ochse beschrieben. Mitunter hat sein Kopf auch vier Gesichter,- das eines Menschen, eines Löwen, eines Ochsen und eines Adlers - die in je eine Himmelsrichtung schauen (AT Ezechiel 1,4 - 19). Sie finden damit eine gewisse Analogie in den in Mezopotanien vorzufindenden riesigen Statuen von menschengesichtigen geflügelten Ochsen. Im Alten Testament begleiten Cherubim den himmlischen Wagen (Merkaba), den Thron Gottes(AT Ezechiel 1,4 - 19) und bewachen seit dem Sündenfall den Baum der Erkenntnis im Paradies (AT 1. Buch Mose 3, 24).
Wie kann man sich einen Cherubim vorstellen?
Aus uns überlieferten Beschreibungen der Bundeslade geht hervor, dass diese mit der Abbildung von Cherubim geschmückt war, welche ihre Flügel schützend über ihren Deckel gebreitet hielten. Nach Ansicht einiger Theologen verwalten die Cherubim die materielle Welt und beeinflussen die Geschehnisse in der Natur. Zu ihren regierenden Fürsten zählen nach einigen Ansichten Kerubiel und Ophaniel. Nach dem apokryphen Buch Henoch steht ihnen der Erzengel Gabriel vor.
Cherubim in den Engelschören
In der Katholischen Theologie sind die Cherubim Engel und bilden nach den Seraphim den zweithöchsten der neun Engelschöre. In der mittelalterlichen Alchemie werden die Cherubim dem Element Luft zugeordnet. Von Cherub wird über das griechische Wort „Gryps" der Begriff Greif" abgeleitet.
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